Definition
„Im Volk überlieferte und von ihm ausgeübte Musik von nationaler oder landschaftlicher Eigenart“ – dies ist gemäss Duden die Definition des Begriffes Volksmusik. Jedoch stellen sich hier folgende Fragen:
- Ist die Musik vom Volk überliefert?
- Wird die Musik vom Schweizer Volk ausgeübt?
- Besitzt die Musik eine nationale oder landschaftliche Eigenart?
Wer die Volksmusik überlieferte
Die heute bekannte Volksmusik wurde im 19. Jahrhundert «erfunden», im 20. Jahrhundert weiterentwickelt und den musizierenden Nachkommen überliefert. Besonders stark ist die Weiterentwicklung seit den 1990er-Jahren, welche noch immer anhält. Viele Volksmusikanten schauen über den Tellerrand hinaus. Sie kennen keine Grenzen und finden Ideen für ihre Musik in Skandinavien oder Osteuropa.
Wer die Volksmusik ausübt
Auch wird die Musik vom Schweizer Volk ausgeübt. Dies mit einigen wenigen Ausnahmen von im Ausland lebenden Schweizern. Auch hat die Musik eine Schweizer Eigenart. Nur die landschaftliche Eigenart kann nicht pauschalisiert werden. Denn es wird genauso in Zürich und Basel wie auch in Graubünden Volksmusik gespielt. Lediglich die Stile der einzelnen Gegenden (und dazu die Interessen der Ausübenden und der Zuhörer) sind verschieden, teilweise gar komplett verschieden.
Die Volksmusikstile in der Schweiz
Man kann in der Schweiz grob die folgenden Stile unterscheiden:
Während in der Innerschweiz das Klavier, meist als Begleitinstrument, eine wesentliche Rolle spielt, ist dieses in Graubünden kaum auszumachen – teilweise gar verpönt. In Appenzell sind die Streichinstrumente (Violine, Cello) oder das Hackbrett am häufigsten vertreten, während diese in Graubünden wiederum nicht anzutreffen sind. Jedoch gibt es auch hier wieder eine Ausnahme: Im Unterengadin sind die Violine und das Cello wiederum zu hören. Vor allem durch die schweizweit bekannte Formation „Ils Fränzlis da Tschlin“. Überall, sei dies in Bern, Basel oder Graubünden, ist das Schwyzerörgeli fast omnipräsent. Blasinstrumente wie die Klarinette oder das Saxofon findet man in verschiedenen Gegenden der Schweiz vor. Genauso wie den Kontrabass, der in jeder Volksmusikformation als Begleitinstrument dient.
Innerschweizer Volksmusik
Appenzeller Volksmusik
Westschweizer Volksmusik
Berner Volksmusik
Bündner Volksmusik
Neue Schweizer Volksmusik
Wie steht es um die Volksmusik in der Schweiz?
Die Volksmusik in der Schweiz gewinnt laufend an Popularität. Noch zur Jahrtausendwende wurde man schräg angeschaut, lief man öffentlich mit einem volkstümlichen Instrument herum oder wenn man gar in der Öffentlichkeit musizierte. Heutzutage darf man mit Stolz behaupten, eine Volksmusikerin oder einen Volksmusiker zu sein. Dazu haben die Medien wie auch das Bildungssystem einen Teil zum höheren Bekanntheitsgrad der Volksmusik bei Laien beigetragen, da Volksmusik seit einigen Jahren gar studiert werden kann.